top of page
Suche

Alles steht Kopf ...

Jaya Härtlein

Liebe Leser*innen - dies ist mein neuester Blogbeitrag - ich hoffe er gefällt euch! Ich habe einige weitere veröffenlicht., alle aber erstmal auf englisch. Bitte geht doch zur englischen Version der Webseite um weiterzulesen - herzlichen Dank für das Interesse!


Vielleicht kennt ihr Alices Abenteuer im Wunderland - eine schönes Kinderbuch von Lewis Carroll. Die Figuren und Metaphern scheinen grade auf beunruhigende Weise lebendig zu werden: die tyrannische und grausame Herzkönigin, der unfähige Herzkönig und sogar der sehr unheimliche Jabberwocky scheinen real zu sein und vielleicht ganz in der Nähe zu leben!


In unserer „realen“ Welt entgleitet uns, was fest schien, und aus „oben“ wird „unten“. Politik und Wahlen bringen verrückte Ergebnisse; Nachrichten sind zu Propaganda geworden; Werte, sogar Menschenrechte, sind zu optionalen Extras für einige wenige geworden. Die Welt erscheint fremd - ähnlich wie in Alices Spiegel, wo die Welt noch erkennbar ist und doch auf den Kopf gestellt.


Wie können wir in einer solchen Welt vorgehen, und wie können wir praktizieren? Neben Carrolls wunderbaren Einsichten können wir uns auch an die buddhistischen Lehren über die bardos - die Zwischenzustände - wenden. Die Bardos sind ein Wegweiser über dieses Leben hinaus, über den physischen Tod dieses Körpers hinaus. Sie sind auch eine Lehre für jeden Moment, in dem wir uns im Übergang befinden, wenn der Boden, auf dem wir standen, wegrutscht und wir nicht wissen, ob und wo wir wieder festen Boden finden können. Es ist also eine Lehre, die für uns jetzt sehr hilfreich sein kann.


Die Bardos beschreiben detailliert die verschiedenen Phasen eines Veränderungsprozesses. Die drei wichtigsten davon sind:

  • die Erfahrung des Todes

  • Niemand sein

  • neu werden


Alle diese Stufen haben ihre Herausforderungen und die Möglichkeit des Erwachens. In der zweiten Phase, zum Beispiel dem „Niemand-Sein“, haben wir unser vertrautes „Ich“ verloren und wandern umher, ohne zu wissen, wer wir sind oder was oben oder unten ist - alles ist unbekannt - und alles ist offen!


Dies ist das Stadium, in dem nach der tibetisch-buddhistischen Lehre die friedvollen und zornvollen Gottheiten erscheinen: schön oder furchterregend. Wir sehen sie und sehnen uns nach dem, was wir zu gewinnen hoffen, oder laufen vor dem davon, was wir fürchten ... wir verfallen in Greifen und Abneigung. - Doch diese Momente bieten auch die Möglichkeit, offen zu bleiben: diese Erscheinungen als unseren eigenen Geist zu erkennen. Wie können wir das in unserer hoch aufgeladenen Welt praktizieren? Wie können wir erfahren, was uns Angst macht, ohne Menschen zu blockieren und zu verdrängen - ohne Teil der Spaltung zu werden, die auch eine Wurzel der Probleme ist?


Dies ist nicht nur im Moment des Todes relevant, sondern viele Male, jeden Tag in unserem Leben - es ist der Grundstein unserer Praxis - und kann ein Leichenhaus sein.


'Let’s say you have some plans, and something can’t happen, you get a little bit of a shock. ... It’s a little bit of a gap, a little bit of a nonconceptual state of mind. In that moment, we are really close to our true nature, who we are. ... (B)e with the moment. First you feel the uncertainty or fear—and there’s not only fear there. There is a sense of being, of who we are, but sometimes there’s something more there within yourself. Greater possibility, potential, awareness, compassion, wisdom. There are skills that you never thought of before. Once you let go of that death concept, you will see new opportunities.' (Mingyur Rinpoche) *1


Ich möchte einen Kurs anbieten, in dem wir diese Möglichkeiten gemeinsam erkunden können. Der Kurs heißt Leben mit der Ungewissheit: Erkundung des Bardos (auf englisch). Wir werden uns ab dem 13. März alle zwei Wochen donnerstags online treffen (für sechs Sitzungen plus einen Tagesretreat) und uns dazwischen als Praxisgemeinschaft gegenseitig unterstützen. Wir werden meditieren, reden und tanzen - wer sagt denn, dass man in einem Leichenhaus nicht tanzen kann? Ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen, mit oder ohne Vorkenntnisse - weitere Informationen findet ihr hier, und hier könnt ihr euch anmelden.


Wir werden versuchen, die Momente der Übergänge direkt zu erleben: wenn das Alte (ich) stirbt - wir werden uns ansehen, wie wir trauern und ehren können, was vergeht. Und dann werden wir uns fragen: Wie ist es, niemand zu sein? Verwirrt zu sein, verloren zu sein, sich nach Orientierung zu sehnen, aber nichts in Sicht zu haben. Können wir dort präsent sein, direkt, und die Offenheit darin wahrnehmen? Bemerken, dass, auch wenn es sich ängstlich anfühlt, ich hier bin und die Angst erlebe. Und ja: hier bin ich! Wer ist dieses 'Ich', das da ist, auch ohne Orientierung wie Name, Identität oder Klarheit? Beachte: Hier bin ich! ..... Und schließlich werden wir uns mit dem Werden befassen: Wie können wir zulassen, dass sich das neue Ich offenbart, immer wieder neu, anstatt etwas zu sein, an das wir uns klammern und festhalten?


'The person I refer to as ‘me’ is movement. ‘I’ am moving, arising and vanishing moment by moment: pattern after pattern of presence free of enduring substance. Generally this goes unnoticed as I try to stabilize myself as something, to formulate my identity so that I can reliably present myself as always being the same. However, this is a lie, a fabrication, a self-deception. Ignorance is the fictional creator of fictions. What we take to be the self, arises from deception and is itself self-deceiving and other-deceiving. Posture, gesture, gait are all inseparable from specific environments. Our body is not a fixed thing but it is part of the ongoing conversation. Like rainbows, like clouds, like birds flying across the sky, events are arising and passing moment by moment.' (James Low) *2


Bitte meldet euch bei mir, wenn ihr Fragen habt, und ich hoffe, ihr könnt ab März hier dabei sein.



Comtemplative Clowning (May, Portugal) - early bird price until end of February

Stillness & Movement (June, Holland)

Der Tanz der Elemente (September, Deutschland)

Das wundervolle Fest Indiens - eine Reise für Geist und Sinne (22 Nov - 14 Dez 2025)


5 Ansichten0 Kommentare

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating

Follow Blog

Enter your email address to follow this blog and receive notifications of new posts by email.

  • Facebook Travel
  • Facebook Improvisation

Travel    Improvisation

© 2020 by The Play of Now

Impressum  & DSGVO

bottom of page