Eine kurze Einführung...
Theaterpädagogik/ Applied Theatre erforscht, wie Theater und schauspielerische Methoden als Mittel für Transformation und Rehabilitation in vielerlei Umständen eingesetzt werden können. Obwohl in Deutschland die Theaterpädagogik viel häufiger für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen genutzt wird, lassen sich ihre Prinzipien genauso für Erwachsene anwenden, ob in Krankenhäusern oder im Gefängnis, ob in psychiatrischen Einrichtungen oder mit Obdachlosen – sowohl mit den Teams, die dort arbeiten, wie auch mit Klienten selbst, oder beiden.
Künstlerische oder schauspielerische Methoden werden im direkten Umfeld der Menschen, mit denen man arbeitet, eingesetzt – oft befinden diese sich hier in einer Notlage oder haben vielleicht ihre Situation nicht frei gewählt. Hier kann durch Applied Theatre/ Theaterpädagogik die Möglichkeit geschaffen werden, neue Perspektiven zu gewinnen. Menschen entdecken ungeahnte Talente und Ausdrucksmöglichkeiten und das Spektrum ihrer selbst wird in neues Licht gerückt.
Wenn Ihr Team neue Antworten oder Methoden braucht, um Fragen oder Probleme gemeinsam zu meistern, können wir Ihnen mit theaterpädagogischen Methoden gerne weiterhelfen.
Eine längere Einführung...
Jaya arbeitet seit 2004 als Theaterpädagogin, die ersten 11 Jahre hauptsächlich mit Erwachsenen im ethnisch sehr vielfältigen Ost-London. Nachdem sie 2013 ihr Masters Studium in Applied Theatre von der Royal Central School of Speech & Drama (London) abgeschlossen hatte, konzentrierte sich Jaya insbesondere auf die Arbeit innerhalb des Strafjustizwesens und mit aus der Haft Entlassenen. Seit sie 2015 nach Berlin gezogen ist, hat sie dies weiterverfolgt und auch als Theaterpädagogin Menschen, die aus ihrer Heimat haben fliehen müssen, bei ihrer Ankunft und Integration in Deutschland unterstützt.
Hier sind einige der Projekte, die Jaya entwickelt und geleitet hat:
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Open Circle (2006 - 2010) – Gemeinschaftsbildung und Verbesserung der sozialen Kohäsion inmitten von zunehmenden Spannungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubens. Open Circle setzte Geschichtenerzählen und Performance ein, um echte Kommunikation und tiefere Verbindungen zu unterstützen. Die vier Projekte waren einerseits für Frauen oder andererseits für junge Menschen von 10-14 Jahren konzipiert.
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Women Together/ Crossing the Road (2007 - 2008) – interreligöser Dialog durch Theater und Geschichtenerzählen. Das Verständnis und die Bereitschaft zur bedeutungsvollen Begegnung zwischen Menschen, die nah beieinander, aber ohne jegliche Verbindung leben, wurde gefördert.
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Bounce Back to Work (2009 - 2015) – Geschichtenerzählen und Präsentationstraining mit arbeitslosen Frauen in London, die (hauptsächlich) aus Bangladesh abstammen. Dieser Kurs, der sechs Mal öffentlich gefördert wurde, half den Frauen, einen Einstieg in das Berufsleben zu finden.
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Shifting Point (2014 - 2015) – drei Theaterprojekte mit aus der Haft entlassenen Frauen oder Männern, z.B. 'Monsters Wanted', mit Vätern, die gemeinsam ein Stück für Kinder entwickelten und für ihre Kinder und in Schulen aufführten.
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Tanz ins Unbekannte (2017) – Kreativität, Flexibilität, Selbstbewußtsein und Kooperation: ein Bewegungs- und Kunstprojekt in der JVA Billwerder, einer Haftanstalt (Teilbereich für Frauen) in der Nähe von Hamburg.
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Sack & Pack (Berlin, 2017 - 2019) – drei Projektreihen, die Kunst, Performance und Kreativität erforschten, durchgeführt mit geflüchteten Frauen in verschiedenen Notunterkünften in Berlin.
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Verschwunde(n) (Bernau, 2020) – ein 2-wöchiges Ferientheaterprojekt für junge Menschen, in dem Themen wie Mobbing und ausgeschlossen werden erforscht wurden. Gefördert von Demokratie Leben. Das Projekt wurde mit zwei Aufführungen abgeschlossen. Hier ein Zeitungsartikel der MOZ Bernau.
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#verschwunde(n): Theater #digital (2020) – ein interaktives Theaterprojekt für junge Menschen, nur auf digitaler Platform. Der entstandene Film wurde auf Zoom aufgeführt. Gefördert vom Bundesverband für Theaterpädagogik.
Auf Anfrage kann gerne mehr über die einzelnen Projekte erzählt werden.